Ammoniumchlorid als Rohstoff
für Life-Science-Produkte

Was ist Ammoniumchlorid?

Ammo­ni­um­chlo­rid ist das Ammo­ni­um­salz der Salzsäure. Es beste­ht aus Ammo­ni­umka­tio­nen (NH₄⁺) und Chlo­ri­dan­io­nen (Cl⁻). Es ist ein far­blos­er, kristalliner Fest­stoff mit der chemis­chen Formel NH₄­Cl und ein­er molaren Masse von 53,49 g/mol. Ammo­ni­um­chlo­rid ist gut wasser­lös­lich und bildet in wäss­riger Lösung leicht saure Lösungen.

Auf einen Blick

Name: Ammo­ni­um­chlo­rid, Salmi­ak, Ammo­ni­ak­salz, Chlorammonium

Sum­men­formel: NH₄Cl

Moleku­largewicht: 53,49 g/mol

Rein­heit: Phar­mazeutis­che Qualität

Min­dest­bestell­menge: 20 kg

Herstellung von Ammoniumchlorid

Ammo­ni­um­chlo­rid ist ein viel­seit­ig ein­set­zbares Salz, das in ver­schiede­nen Branchen wie der Phar­main­dus­trie, der Kos­metikin­dus­trie und der Lebens­mit­tel­her­stel­lung Anwen­dung find­et. Die Her­stel­lung von Ammo­ni­um­chlo­rid erfol­gt haupt­säch­lich durch den mod­i­fizierten Solvay-Prozess, der etwa 80 % der weltweit­en Pro­duk­tion aus­macht. Dieser Prozess umfasst die Reak­tion von Ammo­ni­ak mit Kohlen­diox­id und Natri­um­chlo­rid, wobei neben Ammo­ni­um­chlo­rid auch Natri­um­car­bon­at als Kop­pel­pro­dukt entste­ht. Die Vorteile dieses Ver­fahrens liegen in der effizien­ten Nutzung der Rohstoffe und der Möglichkeit, Soda (Natri­um­car­bon­at) als Neben­pro­dukt zu gewinnen.

NH3 + HCl ➔ NH4Cl

Neben dem Solvay-Prozess wird Ammo­ni­um­chlo­rid auch durch die direk­te Gas­phasen­syn­these hergestellt. Diese Meth­ode, bei der Ammo­ni­ak und Chlor­wasser­stoff direkt reagieren, wird haupt­säch­lich im Labor­maßstab oder in Nis­chenin­dus­trien mit hohem Rein­heit­sanspruch eingesetzt.

Die Mark­t­si­t­u­a­tion für Ammo­ni­um­chlo­rid zeigt ein kon­tinuier­lich­es Wach­s­tum, ins­beson­dere im Phar­masek­tor. Der glob­ale Markt für Ammo­ni­um­chlo­rid hat­te 2022 ein Vol­u­men von etwa 1,44 Mil­liar­den USD und wird bis 2030 auf 1,89 Mil­liar­den USD ansteigen, was einem jährlichen Wach­s­tum von etwa 3,5 % entspricht. Der Phar­masek­tor wächst eben­falls stark, da Ammo­ni­um­chlo­rid in Hus­ten­säften als Expek­torans und in Infu­sion­slö­sun­gen als Elek­trolyter­satz einge­set­zt wird. 1) 2)

Eigenschaften und Funktionen von Ammoniumchlorid in der Biochemie

Ammo­ni­um­chlo­rid spielt eine bedeu­tende Rolle in der Bio­chemie, ins­beson­dere bei der Zell­bi­olo­gie und Moleku­lar­biolo­gie. Es wird häu­fig in der Pro­tein-Aufreini­gung ver­wen­det, da es die Lös­lichkeit von Pro­teinen ver­ringert und deren Iso­la­tion und Reini­gung erle­ichtert. Darüber hin­aus ist Ammo­ni­um­chlo­rid ein wichtiger Bestandteil von Puffer­lö­sun­gen, die in vie­len bio­chemis­chen Exper­i­menten notwendig sind. Diese Lösun­gen helfen, den pH-Wert während der Exper­i­mente sta­bil zu hal­ten, was für genaue und repro­duzier­bare Ergeb­nisse uner­lässlich ist.

Anwendung von Ammoniumchlorid in der Pharmaindustrie

In der Medi­zin wird Ammo­ni­um­chlo­rid als Expek­torans (Schleim­lös­er) ver­wen­det. Es hil­ft, den Schleim in den Atemwe­gen zu ver­flüs­si­gen, was das Abhus­ten erle­ichtert. Diese Eigen­schaft macht es zu einem häu­fi­gen Bestandteil von Hus­ten­säften und anderen Erkäl­tungsmedika­menten. Zudem wird Ammo­ni­um­chlo­rid zur Ansäuerung des Urins einge­set­zt, was bei bes­timmten medi­zinis­chen Zustän­den hil­fre­ich sein kann, wie beispiel­sweise bei der Behand­lung von Harn­wegsin­fek­tio­nen oder der Auflö­sung von Nierensteinen.

Anwendung von Ammoniumchlorid in der Kosmetik

In der Kos­metikin­dus­trie wird Ammo­ni­um­chlo­rid als pH-Reg­u­la­tor und Verdick­ungsmit­tel einge­set­zt. Es find­et Ver­wen­dung in Sham­poos, Haar­spülun­gen und Hautpflege­pro­duk­ten, wo es die Viskosität reg­uliert und die Sta­bil­ität der Pro­duk­te verbessert. Diese Eigen­schaften tra­gen dazu bei, dass kos­metis­che Pro­duk­te eine angenehme Kon­sis­tenz haben und sich gut auf der Haut verteilen lassen.

Ammoniumchlorid als Lebensmittelzusatzstoff E510

In der Lebens­mit­telin­dus­trie wird Ammo­ni­um­chlo­rid als Säur­ereg­u­la­tor und Geschmacksstoff. Es ist in der EU und vie­len anderen Län­dern als Lebens­mit­telzusatzstoff E510 zuge­lassen und find­et ins­beson­dere in Lakritzpro­duk­ten Ver­wen­dung. Ammo­ni­um­chlo­rid als E510 ver­lei­ht diesen einen charak­ter­is­tis­chen salzi­gen Geschmack. In nordis­chen Län­dern wie Finn­land, Schwe­den und den Nieder­lan­den ist es als “Salmi­ak” bekan­nt und wird in Süßigkeit­en, Getränken und sog­ar Eis­creme ver­wen­det.
Die Ver­wen­dung von Ammo­ni­um­chlo­rid als Lebens­mit­telzusatzstoff unter­liegt jedoch bes­timmten Richtlin­ien und Einschränkungen:

  • Ver­wen­dungs­men­gen: Für Ammo­ni­um­chlo­rid gibt es keine fest­gelegte Höch­st­menge, solange die Ver­wen­dung sich­er ist. Es wird in Lebens­mit­teln dem­nach in Men­gen ver­wen­det, die zur Erzielung der gewün­scht­en tech­nol­o­gis­chen Wirkung erforder­lich sind.
  • Kennze­ich­nung: Wenn Ammo­ni­um­chlo­rid als tech­nis­ches Hil­f­s­mit­tel ver­wen­det wird und nicht als Lebens­mit­telzusatzstoff im End­pro­dukt vorhan­den ist, muss es nicht auf dem Etikett angegeben werden.
  • Sicher­heits­be­w­er­tung: Bish­er sind keine schädlichen Wirkun­gen von Ammo­ni­um­chlo­rid in den Men­gen bekan­nt, die als Lebens­mit­telzusatzstoff ver­wen­det werden.

Fazit

Ammo­ni­um­chlo­rid unter­schei­det sich von anderen Rohstof­fen durch seine spez­i­fis­chen chemis­chen Eigen­schaften und Anwen­dun­gen. Diese einzi­gar­tige Kom­bi­na­tion macht es beson­ders nüt­zlich in der Bio­chemie, Medi­zin und Lebensmittelindustrie.

Fun Fact zu Ammoniumchlorid

Bei der tra­di­tionellen, chi­ne­sis­chen Her­stel­lung von tausend­jähri­gen Eiern wer­den Hüh­n­er- oder Enteneier in ein­er Mis­chung aus Ammo­ni­um­chlo­rid, Salz, Kalk und Asche ein­gelegt. Dadurch fer­men­tieren sie über Wochen oder sog­ar Monate. Sie bekom­men dabei ihre typ­isch dun­kle Farbe, das durch­sichtige Gelee-artige Eiweiß und den inten­siv­en, schwe­fe­li­gen Geschmack.

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