Magnesiumhydroxid
Nachhaltiger Flammschutz für Gummi- und Polymeranwendungen
Wie lässt sich sicherer Flammschutz mit Nachhaltigkeit verbinden?
In der Gummi- und Kautschukindustrie wächst der Bedarf an leistungsfähigen, umweltfreundlichen Additiven. Besonders im Bereich Flammschutz steht eine Substanz im Fokus, die durch physikalische Wirkung überzeugt – ganz ohne toxische Nebenwirkungen: Magnesiumhydroxid (Mg(OH)₂).
Erfahren Sie in diesem Beitrag, warum, wie und wo Magnesiumhydroxid eingesetzt wird – und welche Vorteile es gegenüber herkömmlichen Flammschutzmitteln bietet.
Warum ist Magnesiumhydroxid eine nachhaltige Alternative?
Magnesiumhydroxid wirkt rein physikalisch: Beim Erhitzen zersetzt es sich, setzt Wasser frei und kühlt das Material. Dadurch wird die Flammenausbreitung verlangsamt und die Rauchentwicklung reduziert – ohne giftige oder korrosive Rückstände.
Ihre Vorteile im Überblick:
Effektiver Flammschutz durch Hitzeabsorption und Rauchreduktion
Keine toxischen Gase – halogenfrei und umweltfreundlich
Verbesserte Temperaturbeständigkeit für Gummi- und Kautschukprodukte
Kompatibilität mit internationalen Flammschutznormen (z. B. UL 94, DIN EN 13501–1)
Welche Normen erfüllt Magnesiumhydroxid – und warum ist das wichtig?
Je nach Anwendung gelten unterschiedliche Normen für den Flammschutz. Magnesiumhydroxid hilft, diese zuverlässig zu erfüllen:
UL 94 Standard
Einer der weltweit wichtigsten Standards zur Bewertung des Entflammungsverhaltens von Kunststoffen – besonders relevant für Elektronik und Elektrotechnik. Magnesiumhydroxid ermöglicht die Einstufung in höhere Klassen wie V‑0 oder V‑1, je nach Bauteil und Anwendung.
DIN EN 13501–1 (Europa)
Diese Norm bewertet Baustoffe nach Entflammbarkeit, Rauchentwicklung (s1–s3) und brennendem Abtropfen (d0–d2).
Die Klassifizierung reicht von:
A1 / A2 – Nicht brennbar
B / C / D – Abnehmende Flammhemmung
E – Entzündlich, aber mit definiertem Verhalten
F – Nicht getestet oder nicht klassifiziert
Mit Magnesiumhydroxid können schwer entflammbare Gummiartikel mit geringer Rauchentwicklung gezielt entwickelt werden – ideal für Anwendungen mit baurechtlichen Anforderungen.
FMVSS 302 (Automobilindustrie)
Diese US-Norm regelt die Flammausbreitung im Fahrzeuginnenraum – etwa für Sitzschäume, Dichtungen oder Kabel. Magnesiumhydroxid hilft, die strengen Grenzwerte zuverlässig zu erfüllen, ohne dabei auf halogenhaltige Substanzen zurückzugreifen.
Wo wird Magnesiumhydroxid eingesetzt?
Magnesiumhydroxid findet in zahlreichen Branchen Anwendung, in denen Brandschutz und Umweltverträglichkeit gefragt sind:
Vergleich zu anderen Flammschutzmitteln
Eigenschaft | Magnesiumhydroxid | Aluminiumhydroxid (ATH) | Halogenierte Flammschutzmittel |
Umweltverträglichkeit | Sehr hoch, keine toxischen Gase | Mittel, geringere thermische Stabilität | Schlecht, giftige Gasfreisetzung |
Temperaturbeständigkeit | Hoch (bis 340 °C) | Mittel (bis 220 °C) | Variabel, oft Temperaturstabil |
Kosten | Moderat, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis | Günstiger, nicht für alle Klassifizierungen geeignet | Hoch, zusätzliche Entsorgungskosten |
Trends und Innovationen
Mit den wachsenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Sicherheit suchen Unternehmen nach umweltfreundlichen Alternativen zu herkömmlichen Flammschutzmitteln in verschiedenen Bereichen:
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